Weiteres zur aktuellen Lage bei Green City

Inzwischen haben sowohl die Muttergesellschaft Green City AG, als auch alle Tochtergesellschaften, die Anleihen begeben haben (Kraftwerkspark II und III, sowie Solarimpuls) Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter sind bereits bestellt. Es bleibt die Hoffnung, daß es für die Erneuerbare Energien-Anlagen, gerade in der momentanen allgemeinen Situation, genügend interessierte Käufer am Markt gibt, damit für die Anleger doch noch ein akzeptables Ergebnis am Ende steht. Für zwei der Anleihegesellschaften hat die renommierte Kanzlei Dentons die Gläubigervertretung übernommen bzw. ist dabei dies zu tun. Meine Kunden begleite ich laufend dazu mit aktuellen wichtigen Infos und unterstütze bei wichtigen formalen Schritten. Falls Sie kein Kunde bei mir sind, kann ich ggf. zu einigen (nicht allen) Green City Anlageprodukten auch Informationen und Unterstützung geben, kontaktieren Sie mich gerne bei Bedarf.

Green City AG in finanziellen Turbulenzen

Die Green City AG aus München ist als Aktiengesellschaft und mit einigen der angebotenen Investments aktuell in wohl erhebliche Schwierigkeiten geraten. Das berichten verschiedene Fachpublikationen, u.a. der Ecoreporter am 20.12.2021. Green City ist sehr lange schon am Markt aktiv mit Angeboten zu ökologischen Geldanlagen, zumeist erneuerbare Energien, und (eigentlich) auch mit sehr gutem Ruf bisher. Doch offensichtlich sind viele Projekte nicht ausreichend sorgfältig kalkuliert worden. Es wurde für den 20.Januar 2021 eine außerordentliche Hauptversammlung dazu einberufen, in der weitere Maßnahmen und Lösungswege verkündet werden sollen.

Mehr Nachhaltigkeit im Finanzmarkt mit der EU-Offenlegungsverordnung?

Eine wichtige, neue Regulierung zur Nachhaltigkeit im Finanzmarkt ist seit 10.März diesen Jahres in der EU verpflichtend, die sog. „Offenlegungsverordnung“.

Diese Verordnung verpflichtet alle Finanzdienstleister (Produktanbieter und Berater) dazu, transparent über Nachhaltigkeitsaspekte der angebotenen Finanzprodukte zu informieren. Das betrifft also praktisch auch alle Arten von Finanzberatern, allerdings davon nur Betriebe mit mehr als drei Mitarbeitern. Für mein Unternehmen ist diese Regelung demnach nicht verpflichtend. Da ich mein gesamtes Beratungskonzept seit Anfang 2010 sowieso schon auf nachhaltige Finanzkonzepte ausgerichtet habe, sehe ich keinen zusätzlichen Nutzen für meine Kunden darin, darüberhinaus mich am Wortlaut der EU-Vorgaben zu orientieren. Denn wie fast jede Regulierung ist diese erstens mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden und läßt zweitens jede Menge Schlupflöcher, auch weitgehend konventionelle Finanzprodukte nun als nachhaltig zu klassifizieren, siehe z.B. diesen Bericht des ECOreporter dazu: Sind wirklich 25% aller Fonds nachhaltig?

Eine kritsch-differenzierte Beratung zu effektiver Wirkung von ethisch-ökologischen Ansätzen und eine individuelle Abstimmung auf die persönlichen  Nachhaltigkeitsvorstellungen meiner Kunden scheint mir da sinnvoller.

Nicht erst mit dem Inkrafttreten dieser und anderer EU-Regulierungen ist die Tendenz zu beobachten, daß fast alle großen Konzerne, auch der Finanzbranche, den Begriff der „Nachhaltigkeit“ für sich in Anspruch nehmen. Es dürfte kein Geheimnis sein, daß es sich in sehr vielen Fällen dabei eher um Greenwashing handelt.

Umso wichtiger scheint mir in dieser Zeit die Aufgabe eine Beraters für nachhaltige Finanzlösungen zu sein, diese allgegenwärtigen „grünen Versprechungen“ kritisch zu hinterfragen und weiterzudenken, auch im Sinne wirklich langfristig ökologisch und sozial tragfähigerer Wirtschaftsmodelle.

Neue Nachhaltigkeitssiegel für gut 100 Fonds vergeben

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen hat vor kurzem (Ende November) seine jährliche Auszeichnung von nachhaltigen Investmentfonds vergeben, das „FNG-Siegel“. Dieses mal konnten bereits 104 Fonds damit prämiert werden, eine erfreuliche Steigerung gegenüber den letzten Jahren (zum Vorjahr alleine 60% mehr). Die Tendenz ist erfreulich, daß sich immer mehr Fondsgesellschaften nicht nur dem Thema Nachhaltigkeit widmen, sondern dies tatsächlich auch ernsthaft umsetzen. Mit den Kriterien für das FNG-Siegel ist ein guter Mindeststandard an ordentlicher ethisch-ökologischer Orientierung gegeben. Selbstverständlich kann man in einer individuellen Auswahl auf Wunsch auch noch eigene bzw. strengere Kriterien anlegen.

Jan Böhmermann zu Rüstungsgeschäften deutscher Banken und zu Nachhaltigkeitsfonds

Jan Böhmermann hat in seiner Sendung Anfang November einen sehr guten Beitrag gemacht zur Nachhaltigkeit bzw. Nicht-Nachhaltigkeit vieler deutscher Banken (auch der Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken), vor allem deren direkte oder indirekte Beteiligung an der Finanzierung der Rüstungsindustrie. Gegen Ende des Beitrags geht es auch um „nachhaltige“ Investmentfonds (vor allem der DEKA), die teilweise auch in Unternehmen mit Anteilen von Rüstungsgeschäft beteiligt sind (z.B. Thyssen Krupp). Wobei hier zu ergänzen wäre, daß die von Jan Böhermann erwähnte „Toleranzschwelle“ von z.B. 5% in Nachhaltigkeitsfonds durchaus nicht auf alle Papiere zutrifft und diese auch abgefragt werden kann über die sog. „FNG-Matrix“. Hier findet man in der Matrix des erwähnten DEKA-Fonds tatsächlich diese Toleranzschwelle von 5% bei Waffen/Rüstungsgüter (Seite 2 Mitte links). Es gibt aber durchaus auch gute Nachhaltigkeitsfonds, die bei diesen wichtigen Ausschlußkriterien keinerlei Tolaranz zulassen. Siehe z.B. das Profil des Murphy & Spitz Umweltfonds Deutschland oder des Ökovision Classic um hier zwei Beispiele herauszugreifen. Und es gibt zum Glück noch einige Fonds mehr, die den Begriff Nachhaltigkeit wirklich ernst nehmen und bei (wichtigen) Ausschlußkriterien keine Ausnahmen zulassen.

FNG Nachhaltigkeitssiegel für Fonds im 4.Jahr nun an 65 Fonds vergeben

Interview mit mir in der aktuellen Ausgabe von „Natur & Heilen“

Die aktuelle (September) Ausgabe der Zeitschrift Natur & Heilen bringt einige Beiträge zum Thema „Grünes Geld – Ökologisch, sozial & fair“. Darin auch ein Interview mit mir über nachhaltige Geldanlagen. Ein Ausschnitt davon ist hier zu sehen. Aber auch darüberhinaus ist das übrigens ein sehr lesenswertes Magazin (in gut sortierten Zeitschriftenläden und online erhältlich).

Kurzes Video mit meiner Darstellung der Formen nachhaltiger Geldanlagen

Aus dem Filmbeitrag, den der Bayerische Rundfunk vor kurzem mit mir gedreht hat, habe ich nun eine Kurzfassung verfügbar, in denen ich die wichtigsten Formen von Nachhaltigen Geldanlagen erläutere:

Filmbeitrag zu nachhaltigen Geldanlagen mit mir im Bayerischen Fernsehen

Ein Filmteam des Bayerischen Fernsehens war bei mir für einen Beitrag zu nachhaltigen Geldanlagen. Es wurde eine (fiktive) Kundenberatung gefilmt und ein Gespräch mit mir zu diesem Thema. Eine gute Gelegenheit, ein paar Argumente zu ethisch-ökologischen Geldanlagen in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen. Der Beitrag wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 26.Oktober zwischen 19:00 und 19:30 Uhr im Rahmen der Sendung „mehr/wert, Magazin für Wirtschaft und Soziales“.

Der Beitrag ist nun auch in der Mediathek direkt abrufbar, zusätzlich gibt es eine Seite mit weiterführenden Informationen dazu.

Veranstaltungsreihe Münchner Klimaherbst ab 4.Oktober auch mit nachhaltigen Finanzthemen

Die in München seit vielen Jahren bekannte Veranstaltungsreihe „Klimaherbst“ beginnt wieder am 4.Oktober und geht dann bis zum 27.Oktober. Das Motto dieses Jahr ist „Klimaschutz – eine Frage der Gerechtigkeit“. Zu diesem Thema wird es über 100 Veranstaltungen geben, u.a. auch einige, die sich mit dem Einfluß des Finanzmarktes (im positiven wie negativen Sinn) zum Klimawandel beschäftigen. So wird z.B. am 18.10. eine Podiumsdiskussion stattfinden mit dem Titel „Was macht unsere ‚Kohle‘ auf der Bank?“. Ich selbst freue mich unter den teilnehmenden 6 Experten der nachhaltigen Finanzwirtschaft mit dabei zu sein (hier als Vertreter des Vereines „Geld mit Sinn e.V.“). Nach der Podiumsdiskussion stehen dann an diesem Abend alle Fachleute auch für individuelle Fragen an Infotischen zur Verfügung.