Mikrofinanzfonds „Invest in Visions“ wird umbenannt in „IIV-Mikrofinanzfonds“

Der bisher unter dem Namen „Invest in Visions“ bekannte Mikrofinanzfonds wurde vor kurzem umbenannt in „IIV-Mikrofinanzfonds„, wie u.a. ECOreporter meldet. Hintergrund sind markenrechtliche Gründe. Der Fonds ist der erste in Deutschland offiziell zum Vertrieb zugelassene Investmentfonds, der in den Mikrofinanzbereich investiert.

Volksbanken steigen nun aus Nahrungsmittelspekulationen aus

Die DZ-Bank als Zentralinstitut aller Volks- und Raiffeisenbanken und ihre Investmentfonds-Tochtergesellschaft Union Investment haben angekündigt, sich vollständig aus dem Geschäft mit Nahrungsmittelspekulationen zurückzuziehen. Ein wirklich lobenswerter Schritt. Nur bei Deutscher Bank und Allianz (u.a.) scheint man soweit in Erkenntnis einer gesellschaftlichen Verantwortung noch nicht zu sein….

Ökonom und ZEW-Präsident spricht von unumgänglichen Schuldenschnitt in Europa

Der Ökonom Clemens Fuest und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) spricht in einem Interview mit Spiegel Online davon, daß man in Europa um einen Schuldenschnitt „bei einigen Banken, als auch bei einigen Staaten“ nicht herumkommen werde, will man zu einer dauerhaften wirtschaftlichen Erholung kommen. Er ist sicher nicht der erste, der eine solche Meinung äußert, aber bemerkenswert scheint schon, daß diese Schlußfolgerung mehr und mehr auch offen und von renommierten Persönlichkeiten diskutiert wird.

Über 100 Mio. EUR wurden 2012 in Deutschland mit Agrarspekulationen verdient!

Dabei ist die Allianz mit 62 Mio. der größte Akteur auf diesem Geschäftsfeld, auch die Deutsche Bank ist weiterhin maßgeblich in Agrarspekulationen investiert. Laut einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam wurden alleine in Deutschland 2012 insgesamt 116 Millionen Euro mit Nahrungsmittelfonds eingenommen! Bemerkenswerterweise werden in vielen Artikeln immer wieder Wirtschaftswissenschaftler zitiert, die einen negativen Einfluß auf die Preisentwicklung bestreiten. Obwohl sogar die eigenen Research Abteilungen von Deutscher Bank und Allianz nachweislich zumindest einen Beitrag der Spekulationsgeschäfte zu Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln einräumen.

Von der Wissenschaftlichkeit der Berechnungen namhafter Ökonomen….

Vor kurzem wurde bekannt, daß die einflußreiche Untersuchung über die Auswirkung von Staatsverschuldungsquoten der US-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff falsch ist, weil sie einerseits auf simplen Rechenfehlern, andererseits auf der willkürlichen Auslassung bestimmter Datenreihen basiert. Diese (falsche) Untersuchung nahmen und nehmen immer noch viele Politiker (v.a. hierzulande) als Rechtfertigung, in den betroffenen Ländern eine rigorose Sparpolitik zu fordern. Doch die angebliche festgestellte Grenze von 90% einer Staatsverschuldung, bei deren Überschreiten das Bruttoinlandsprodukt nur noch schrumpfen könne, ist weder historisch haltbar (siehe beispielsweise Neuseeland) noch eben überhaupt korrekt berechnet. Einige interessante Presseberichte zu diesem Thema gibt es z.B. in der Frankfurter Rundschau und, sehr ausführlich, im Handelsblatt. Man mag sich schon fragen, wie belastbar dann viele andere scheinbar unumstößliche „Wahrheiten“ sind, die von so manchen Wirtschaftsprofessoren verkündet werden. Auf jeden Fall hätte man mit solchen Arbeitsweisen bei den Naturwissenschaften wohl einen schweren Stand, sich langfristig als seriöse Kapazität zu behaupten.

Sparkassen überlegen Ausstieg aus Lebensversicherungsgeschäft

Schon bemerkenswert, daß die deutschen Sparkassen in einem internen Papier überlegen, sich vollständig von ihrem Lebensversicherungs-Neugeschäft zu trennen, wie das Manager Magazin meldet. Davon wären vor allem die Versicherungskammer Bayern und die Provinzial Versicherungen betroffen. Noch ist das nur ein Konzept, aber daß der Lebensversicherungsmarkt im Umbruch ist und sich zumindest deutlich bereinigen wird, dafür sprechen immer mehr Anzeichen. Unter anderem machen eben auch den Sparkassen-Versicherern hohe alte Garantiezinszusagen zu schaffen im aktuellen (und wohl länger anhaltenden) Niedrigzinsumfeld.

Die „gefährlichsten Finanzprodukte Europas“ sind gewählt

In dem hier öfter erwähnten Wettbewerb um „die gefährlichsten Finanzprodukte Europas“ ist nun heute die Entscheidung gefallen. Und es freut mich feststellen zu dürfen, daß der Vorschlag, den ich für Geld mit Sinn e.V. eingereicht habe, einer der beiden Gewinner ist. Bemerkenswert dabei u.a. ist, daß es sich bei beiden hier kritisierten Finanzprodukten um eine Gefährlichkeit handelt, die uns als Verbraucher in den industrialisierten Länder zunächst gar nicht direkt betrifft – sondern vor allem Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein schönes Beispiel für das zunehmende Bewußtsein, daß wir in einer Welt leben und auch nicht umhin können, uns um das Wohl aller Menschen und Wesen auf diesem Planeten Gedanken zu machen und Verantwortung dafür zu übernehmen.

Auf die weiteren Aktivitäten im Anschluß an die Internet-Abstimmung bin ich nun sehr gespannt, heute gab es eine Telefon-Pressekonferenz dazu und es soll auch eine Fahrt nach Paris stattfinden zur Diskussion mit dem Chef der zuständigen EU-Behörde zur Stabilitätssicherung des Finanzsystems der Europäischen Union (ESMA).

Online-Abstimmung zum gefährlichsten Finanzprodukt Europas bis zum 14.März!

Wie bereits mehrfach hier erwähnt, habe ich bei dem Wettbewerb „Die gefährlichsten Finanzprodukte Europas“ in Zusammenarbeit mit Geld mit Sinn e.V.  einen Vorschlag eingereicht, nämlich: „Nahrungsmittelfonds: DB Platinum Agriculture Euro und vergleichbare“ (hier geht es um das sehr umstrittene Thema der Nahrungsmittelspekulationen). Von allen Einsendungen wurden insgesamt acht Vorschläge zur Endabstimmung ausgewählt, und ich freue mich erwähnen zu können, daß der meine darunter ist.

Heute hat die Online-Abstimmung darüber begonnen, sie läuft 10 Tage bis zum 14.März.  Es würde mich natürlich freuen, sollten Sie von meiner Begründung überzeugt sein, wenn Sie auch für diesen Vorschlag abstimmen würden. Das kann unter folgender Seite getan werden:

http://www.dangerous-finance.eu/umfrage/?lang=de

Das ist in der 2.Kategorie der 2.Eintrag mit dem Titel:
„Nahrungsmittelfonds: DB Platinum Agriculture Euro und vergleichbare“
Der vollständige Begründungstext dazu kann über folgenden Link angesehen werden:

http://goo.gl/K5IUi

Neue Broschüre „Was sind nachhaltige Geldanlagen“ bei FNG erschienen

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat gerade eine sehr gute Infobroschüre veröffentlicht unter dem Titel „Was sind nachhaltige Geldanlagen„. Diese bietet eine hervorragende Einführung in das Thema und stellt die wichtigsten Merkmale von nachhaltigen (also ethisch-ökologischen) Geldanlagen in kurzer, gut lesbarer Form vor.

Interessante aktuelle Diskussionen zum Thema Nahrungsmittelspekulationen

Wie bereits hier vermeldet, habe ich in dem Wettbewerb zum „gefährlichsten Finanzprodukt Europas“ in Zusammenarbeit mit Geld mit Sinn e.V. einen Vorschlag eingereicht. Dieser Vorschlag ist nun angenommen worden und nimmt also an der endgültigen Abstimmung teil. Es ist auch interessant zu beobachten, welche Pro- und Contra-Diskussion diese Eingabe bereits auf der Veröffentlichungsseite ausgelöst hat.

Weiterhin sind zu diesem Thema gerade vor wenigen Tagen neue Meldungen aufgetaucht, wonach wohl selbst die Research-Abteilungen der betreffenden Finanzinstitute (v.a. Deutsche Bank und Allianz) zugeben, daß die Finanzspekulation auf Nahrungsmittelpreise zu nennenswerten Preisschwankungen und damit auch -steigerungen zumindest zum Teil beitragen. Foodwatch hat dazu detaillierte Informationen und sogar die jeweiligen (internen) Research-Papiere dieser genannten Akteure der Finanzbranche veröffentlicht.