Von der Wissenschaftlichkeit der Berechnungen namhafter Ökonomen….

Vor kurzem wurde bekannt, daß die einflußreiche Untersuchung über die Auswirkung von Staatsverschuldungsquoten der US-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff falsch ist, weil sie einerseits auf simplen Rechenfehlern, andererseits auf der willkürlichen Auslassung bestimmter Datenreihen basiert. Diese (falsche) Untersuchung nahmen und nehmen immer noch viele Politiker (v.a. hierzulande) als Rechtfertigung, in den betroffenen Ländern eine rigorose Sparpolitik zu fordern. Doch die angebliche festgestellte Grenze von 90% einer Staatsverschuldung, bei deren Überschreiten das Bruttoinlandsprodukt nur noch schrumpfen könne, ist weder historisch haltbar (siehe beispielsweise Neuseeland) noch eben überhaupt korrekt berechnet. Einige interessante Presseberichte zu diesem Thema gibt es z.B. in der Frankfurter Rundschau und, sehr ausführlich, im Handelsblatt. Man mag sich schon fragen, wie belastbar dann viele andere scheinbar unumstößliche „Wahrheiten“ sind, die von so manchen Wirtschaftsprofessoren verkündet werden. Auf jeden Fall hätte man mit solchen Arbeitsweisen bei den Naturwissenschaften wohl einen schweren Stand, sich langfristig als seriöse Kapazität zu behaupten.