Zweite Vergabe von Nachhaltigkeitssiegeln für Investmentfonds

Nach dem Start des „FNG-Siegels“ für nachhaltige Investmentfonds im letzten Jahr hat das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) nun am 23.Nov. 2016 zum zweiten Mal diese Auszeichnung für insgesamt 38 nachhaltige Fonds vergeben. Die vollständige Liste der so ausgezeichneten Fonds findet sich hier auf einer Seite der FNG-Siegel Homepage. Die Methodik und die Auditierung bei Auswahl und Prüfung der Fonds wurde dabei nun weiter verbessert, u.a. wird nun auch die gesamte Strategie der Fondsanbieter zur Begrenzung des Klimawandels unter die Lupe genommen. Zu den einzelnen Kriterien, nach denen dieses Siegel vergeben wird, findet sich ebenfalls eine ausführliche Information auf der Siegel-Website. Natürlich gibt es noch mehr nachhaltige Fonds mit vernünftigen ethisch-ökologischen Auswahlkriterien, zukünftig sollten aber immer mehr Fondsgesellschaften mit solchen Angeboten sich von der FNG-Siegel Institution prüfen lassen. Dann wird auch die Bedeutung im Markt wachsen als einfach erkennbares Qualitätsmerkmal für den Verbraucher, mit dem gute Nachhaltigkeitskriterien eines Investmentfonds leicht beurteilt werden können.

Beraternetzwerk Ökofinanz 21 in Radiosendung des Deutschlandfunks am 3.November

Das Beraternetzwerk Ökofinanz 21, in dem ich aktiv bin, hat nächste Woche am 3.November einen Radioauftritt im Deutschlandfunk im Rahmen der Sendung „Marktplatz“, in der es in dieser Sendung um nachhaltige Geldanlagen geht. Teilnehmen wird, neben anderen, der Vorsitzende und Gründer unseres Vereines, Ingo Scheulen. Bin sehr gespannt und freue mich über die Publizität zu dem wichtigen Thema der nachhaltigen Geldanlagen! Die Sendung wird am Donnerstag, den 3.November ab 10:10 Uhr ausgestrahlt und wird danach auch über die „Marktplatz“-Seite des Deutschlandfunks als Podcast abrufbar sein.

Erlaubnis und Registrierung zur Vermittlung von Baufinanzierungen

Die im März diesen Jahres in Kraft getretene, sogenannte „Wohnimmobilienkreditrichtlinie“ (kurz „WIKR“) bringt unter anderem einige Vorschriften, die Banken bei der Vergabe von Immobilien-Krediten neue, strengere Regeln auferlegen, die nicht unumstritten sind und teilweise Kunden den Zugang zu Baufinanzierungen stark erschweren. Weiterhin ist mit diesem Gesetz aber auch die (begrüssenswerte) Pflicht eingeführt worden, daß ein freier Vermittler seine Sachkunde in diesem Bereich nachweisen muß (z.B. durch entsprechende Ausbildung oder Berufserfahrung). Mit einem solchen Sachkundenachweis ist dann eine behördliche Erlaubnis zu beantragen und diese ist im öffentlichen Vermittlerregister abrufbar. Eine solche Regelung gab es für die Vermittlung von Versicherungen und Geldanlagen schon länger, daher ist die Ausweitung auch auf den Bereich der Baufinanzierungen nur folgerichtig und konsequent.

Der Betreiber dieser Seite, Mathias Winkler – Nachhaltige Finanzlösungen, freut sich feststellen zu können, daß auch diese Genehmigung und Eintragung (nach § 34i Abs.1 Satz 1 Gewerbeordnung) nun für ihn erfolgt ist und sich im aktualisierten Impressum widerspiegelt. Somit kann in der Beratung das gesamte mögliche Spektrum von Geldanlagen, Versicherungen und Baufinanzierungen angeboten werden. Das Ganze natürlich unter besonderer Berücksichtung von ethisch-ökologischen Auswirkungen und Aspekten.

Interview mit dem Inhaber dieser Seiten in der Reihe „5 1/2 Fragen“

Einen herzlichen Dank an Kristina Schmid vom Office-Center „Mein Arbeits(t)raum“, sie hat ein Interview mit mir geführt in ihrer Reihe „5 1/2 Fragen“. Das Gespräch ist hier wiedergegeben:

Die bedenkliche Macht von großen Fondsgesellschaften

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat vor kurzem einen sehr heiklen und allgemein noch kaum beachteten Umstand thematisiert, nämlich die (un-)heimliche Macht von großen (sehr großen) Fondsgesellschaften. Vor allem der größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, wird in dem Artikel genannt, der verwaltet insgesamt 4.700 Milliarden Dollar an Investments!! Zum Vergleich, der deutsche Bundeshaushalt hat ein Volumen von „nur“ ca. 300 Milliarden EUR. Mit dieser Marktmacht gelingt es den marktbeherrschenden Fondsgesellschaften, ganze Branchen weitgehend unter ihre Kontrolle zu bringen und mit Ihrem Einfluß über ihre Stimmrechte können sie damit mehr oder weniger den Wettbewerb aushebeln und die Geschäftspolitik der einzelnen Unternehmen weitgehend nur noch dem (Rendite-)Interesse der Fondsgesellschaft unterordnen. Alleine in Deutschland z.B. ist BlackRock der Mehrheitseigner von mehr als einem Drittel aller DAX-Konzerne! Es sind also oft gar nicht mehr im wesentlichen die Unternehmensvorstände, die die Unternehmenspolitik entscheidend prägen, sondern vielfach bereits die marktbeherrschenden großen „Vermögensverwalter“. Bliebe noch zu fragen, wessen Vermögen da verwaltet wird. Sicherlich nur zu einem Bruchteil das von „normalen“ Privatinvestoren, aber es sei hier auch erwähnt, daß die oben genannte Fondsgesellschaft durchaus auch eine Anzahl an (teilweise recht gängigen) Publikumsfonds in Deutschland anbietet. Und auch einer der größten ETF-Anbieter hierzulande ist…..

 

Übrigens, BlackRock bietet sogar auch eine (sehr) kleine Anzahl von Fonds und ETFs hierzulande an, die als „nachhaltige“ Anlagen geführt werden. Ernsthafte und verantwortliche Nachhaltigkeitskriterien kann man von solchen Angeboten jedoch kaum erwarten. Dann greift man lieber auf die durchaus vorhandenen sehr guten nachhaltigen Fonds von mittelgroßen und kleineren spezialisierten Gesellschaften zurück, bei denen übrigens gerade das Thema Stimmrechtsausübung und Dialog mit den Unternehmen (Fachbegriff: „Engagement“) im Sinne von guter Unternehmensführung und Achtung von Umwelt- und Sozialstandards (ESG-Kriterien) neben den reinen Auswahl- und Ausschlußkriterien eine der wesentlichen nachhaltigen Wirkungen darstellt.

Führungen im Green City Praterkraftwerk München – Termine April 2016

Das Praterkraftwerk München, erbaut von Green City Energy im Jahr 2010 zusammen mit den Stadtwerken München, ist ein interessantes Beispiel, wie ein Wasserkraftwerk auch mitten in einer Großstadt entstehen und Ökostrom produzieren kann.

In diesem Praterkraftwerk veranstalten mein Kollege und ich demnächst eine Führung in Zusammenarbeit mit Green City Energy. Von außen ist außer der Schautafel normalerweise nichts zu sehen, aber im Rahmen der Führung können die unterirdischen Anlagen des Kraftwerks besichtigt werden. Ein Vertreter von Green City Energy wird dabei auch einiges zur spannenden Entstehungsgeschichte und zu den ökologischen Aspekten erzählen.

Die nächsten Termine dafür sind:

Mittwoch, der 13.04.2016 um 16:00 Uhr
und
Samstag, der 23.04.2016 um 11:00 Uhr

Dauer ca. 45 Minuten, die Teilnahme ist kostenfrei!

Einige Plätze sind noch frei, wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich gerne noch über meine Kontaktseite anmelden.

In was investieren Indexpolice-Modelle der Lebensversicherer?

Sogenannte Indexpolicen werden immer öfter angeboten von Lebensversicherern. In Zeiten von Leitzins Null und sehr niedrigen Renditen von Anleihen ist es schon klar, daß klassisch anlegende Lebens- oder Rentenversicherungen kaum noch eine lohnenswerte Rendite abwerfen können. Daher bewerben neben den schon lange bekannten fondsgebundenen Tarifen die Lebensversicherer seit einigen Jahren ein recht neues Anlagemodell namens „Indexpolice“. Während die „klassische“ Lebens-/Rentenversicherung über ihren sog. „Deckungsstock“ hauptsächlich in Anleihen (festverzinsliche Wertpapiere) investiert und die fondsgebundenen Versicherungen im wesentlichen in eine Auswahl von – eben – Investmentfonds anlegen, in was investieren dann bitte diese „Indexpolicen“? Hierzu ein Zitat aus einem Bericht eines Fachmagazins:

„Die Versicherer beteiligen sich mit den Überschüssen der Indexpolicen nicht direkt am gewählten Index, sondern gehen sogenannte Cliquet-Optionen ein. Das sind außerbörsliche Geschäfte mit Investmentbanken. Die Beteiligung an der Wertentwicklung eines Index wird mittels Derivaten gesteuert, bei denen in komplexen Computersimulationen ein bestimmtes Ertragsprofil simuliert wird.“

Alles klar? Klingt das nicht ‚vertrauenerweckend‘ ?? „Außerbörsliche Geschäfte mit Investmentbanken“  und „mittels Derivaten gesteuert, bei denen in komplexen Computersimulationen ein bestimmtes Ertragsprofil simuliert wird“. Nunja, wer diese Anlageart vollständig verstanden hat, der kann natürlich so ein Modell wählen. Und wer gerne Investmentbanken vertraut, die das Geld mit „Derivaten“ (also Wettgeschäften) mittels „komplexer Computersimulationen“ zu vermehren suchen, der mag sich vielleicht für so eine Indexpolice entscheiden.

Aber wer lieber transparente und einwandfrei nachvollziehbare Formen der Geldanlage bevorzugt und wer darüber hinaus auch noch ethisch-ökologische Kriterien bei seiner Anlage berücksichtigt sehen möchte, der dürfte mit einer solchen Indexpolice kaum glücklich werden. Dabei gibt es nun wirklich gute Alternativen, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Lebensversicherer und ausgewählte Fonds mit ethisch-ökologischen Anlagekriterien und guter Performance. In Form einer Lebens-/Rentenversicherung, aber auch anderweitig als Fonds-Sparplan (sogar auch in Sachwerten) kann man sein Geld durchaus auch klar verständlich und vor allem nachhaltig ansparen.

Webtalks von Geld mit Sinn e.V. mit Mathias Winkler

Der Verein Geld mit Sinn e.V. bietet seit kurzem Webtalks zu verschiedenen Themen rund um nachhaltige Geldanlagen an. An zwei Terminen im Januar und März 2016 nimmt der Autor dieses Blogs, Mathias Winkler, als Gesprächspartner teil. Am 26. Januar um 18:30 Uhr spricht Jana Große mit mir über: „Was können nachhaltige Geldanlagen bewirken“. Und am 17. März dann ein Webtalk von Nicole Rupp mit mir zu den „5 gefährlichsten Finanzprodukten“. Jeder Interessierte kann teilnehmen und sich kostenfrei zu den „Geld mit Sinn“-Webtalks anmelden.