Eine erste Krankenversicherung will Kunden per Smartphone überwachen

Die Generali Krankenversicherung hat angekündigt, daß sie ab nächstem Jahr einen Tarif herausbringen wird, der Kunden mit Rabatten oder Gutscheinen belohnt, wenn sie sich per Smartphone überwachen lassen, ob sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Die Kunden sollen dann über ihr Smartphone sportliche Aktivitäten nachweisen, Vorsorgetermine dokumentieren, sowie ihre Ernährungsgewohnheiten. Als Gegenleistung sollen dann möglicherweise auch günstigere Prämien der Krankenversicherung winken.

Ein Schritt weiter zum gläsernen Menschen und zu Recht gibt es massive Kritik daran von Datenschützern und Verbraucherschutzverbänden.

Genauso bedenklich scheint mir dabei die Preisgabe der Idee der Solidarität einer Versicherung, wenn diejenigen günstiger wegkommen, die (gerade) gesund sind, heißt das ja, die anderen zahlen mehr. Das widerspricht der ursprünglichen Idee einer Versicherung als Gemeinschaft, bei der einige (momentan Gesunde) mehr einzahlen als herausbekommen und andere, die es brauchen, eben per Saldo mehr an Mitteln erhalten. Übrigens, selbst die „Solidarität mit sich selbst“ sozusagen wird dadurch untergraben, den man mag in jungen Jahren vielleicht gesund und fit sein (und dies auch per Smartphone „nachweisen“), aber im Alter kann das oft natürlich ganz anders aussehen. Dann wendet sich dieses System, von dem man früher vielleicht profitiert hat, auf einmal gegen einen selbst – sobald man nicht mehr fit und gesund ist.

Viele andere Versicherer lassen verlautbaren, daß sie an der Einführung eines solchen Tarifes nicht interessiert sind, es ist auch zu hoffen, daß sich eine solche Idee nicht durchsetzen wird am Markt.